Thorsten Rabel/ Juni 30, 2024

Auch am letzten Samstag im Juni trafen sich die fleißigen Müllsammler*innen von Cleanup Eislingen zu einem emotional sehr berührenden Cleanup. Treffpunkt war unmittelbar an der Krumm, dem eigentlich kleinen Zufluss zur Fils, der an dem verheerenden Hochwasser am ersten Wochenende im Juni so viele Leid und Schaden verursacht hat.

Durch unser Cleanup an der Krumm wollten wir einen kleinen Beitrag zur Bekämpfung der erschreckenden Folgen dieses Hochwassers leisten. Und auch wenn die größten Verschmutzungen, welche die Krumm nach dem Rückzug ins Bachbett hinterlassen hatte, durch die Stadt schon entfernt waren, zeugten die verbleibenden Reste von den vielen Schicksalsschlägen, die unsere Mitbürger durch das Hochwasser erlitten hatten.

Schlammverschmiertes Kinderspielzeug, Haushaltsartikel und -elektronik und Werkstatteinrichtungen – all dies konnten wir bei unserem Cleanup finden. Vielleicht trägt die Entfernung dieser Spuren aus der Natur dazu bei, dass zumindest außerhalb der eigenen vier Wände der unmittelbar Betroffenen der Eindruck von Normalität entsteht. Dass diese Normalität im persönlichen Umfeld noch lange auf sich warten lassen wird, konnten wir in einigen Gesprächen mit den Anwohnern erfahren. Die Bautrockner werden noch lange laufen und die größten Sanierungsarbeiten stehen erst noch an. Die in der Krummstraße stehenden Container zeugen davon, dass die Räumungsarbeiten in Kellern und Wohnungen noch lange nicht abgeschlossen sind. Die erneut angekündigten Unwetter lassen den erlebten Horror auch wieder aufkeimen.

Diejenigen von uns, die nicht direkt an der Krumm tätig waren, sammelten auf dem Weg in die Innenstadt Müll von Straßen und Plätzen. Eine wilde Grünabfalldeponie in einem Randstreifen wird noch Folgen haben. Wie lange der Müll schon teilweise in der städtischen Natur liegt, wird manchmal durch ein noch gut lesbares Mindesthaltbarkeitsdatum auf gefundenen Verpackungen deutlich. Bei diesem Cleanup war es das MHD 13.09.19, was die Vermutung nahe legt, dass die Chipstüte seit circa 5 Jahren im Gebüsch lag, bevor sie von uns entfernt wurde. An vielen Stellen zeugen Anhäufungen von gefundene Kippen davon, dass sich viele Menschen über die Auswirkungen von Kippen in der Umwelt wohl noch nicht im klaren sind. Da viele Kippen selbst in unmittelbaren Nähe eines öffentlichen Aschenbechers gefunden werden können, helfen vielleicht nur Taschenaschenbecher, die wir als Cleanup-Gruppe gerne kostenlos verteilen.

Vielen lieben Dank an alle fleißigen Helfer*innen bei diesem Cleanup 💚🌍🍀Euer Beitrag zu einer sauberen und lebenswerten Stadt ist unbezahlbar!

Am 27. Juli findet unser letzten Cleanup vor der Sommerpause im August statt. Im September geht es dann am World Cleanup Day am 21. September weiter. Die Treffpunkte werden 1-2 Wochen vor dem Termin bekannt gegeben.

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